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Kussi Weiss Ensemble feat: Knut Richter

Ostersonntag, 17. April  2022 – Atelier Licht .n. Stein Lounge – Hildesheimer Ratskeller


 

PRESSETEXT:

Sinti-Jazz am Ostersonntag

Ein Fest feuriger Gitarren-Rhythmen

Ricardo Laubinger präsentiert in Kooperation mit Atelier Licht .n. Stein Lounge – Ratskeller Hildesheim

Das Kussi Weiss Ensemble feat: Knut Richter

Ein Fest feuriger Gitarren-Rhythmen am Ostersonntag, 17. April 2022, im Atelier Licht .n. Stein Lounge:

Spielfreude, Virtuosität und mitreißender Swing im Stil „Django Reinhardt‘s“

Kussi Weiss ist einer der besten deutschen Sinti-Jazz Musiker. Der hochvirtuose Gitarrist hat seinen unverkennbaren eigenen Stil entwickelt, der auf elegante Weise das Erbe von Django Reinhardt mit modernen Elementen verbindet.

Mit Tschabo Franzen Gitarre, Ottorino Galli Gitarre und seinem Sohn Moreno Weiss E-Bassgitarre hat Kussi Weiss ebenbürtige Instrumentalisten um sich geschart, die mit ihm mühelos den Spagat zwischen Stiltreue und Modernität meistern. Zusammen glänzt das Ensemble durch seine Spielfreude, Virtuosität und vor allem mitreißendem Gypsy-Swing.

Unterstützung bekommt das Kussi Weiss Ensemble am Ostersonntag im Ratskeller vom Gitarristen und Sänger Knut Richter aus Barsinghausen.

Ein großer Sinti-Jazz Abend am Ostersonntag mit Kussi Weiss Ensemble feat: Knut Richter erwartet Sie im Atelier Licht .n. Stein Lounge

  • Kussi Weiss (Gitarre)
  • Tschabo Franzen ( Gitarre)
  • Ottorino Galli (Gitarre )
  • Moreno Weiss (E-Bassgitarre)
  • Knut Richter (Gitarre & Gesang)

Einlass: 19.00 Uhr – Beginn: 20.15 Uhr


 

 

Ricardo Laubinger, Veranstalter und Organisator
Artikel veröffentlicht: Samstag, 11.07.2015 – Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ)

Django-Reinhardt-Festival Hildesheim, Hauptstadt der Sinti°
In Hildesheim lebt die älteste und größte Gemeinde der Sinti in Deutschland. Und seit 15 Jahren ist Hildesheim Treffpunkt für internationale Gypsy-Musiker und Freunde der traditionellen Musik der Sinti – mit dem Django-Reinhardt-Festival.

Den Wohnwagen, sagt Ricardo Laubinger, behält man auf jeden Fall. Sinti-Ehre, sozusagen, wenn auch die meisten der Hildesheimer Sinti inzwischen in Häusern und Wohnungen leben. Aber sobald es Sommer wird, holen sie ihre Wohnwagen aus dem Winterquartier, um damit in den Urlaub zu fahren.

Im Fall von Ricardo Laubinger geht es erst nach dem Django-Reinhardt-Festival an diesem Wochenende los, das er seit 15 Jahren organisiert. Seitdem ist Hildesheim Treffpunkt für internationale Gypsy-Musiker und Freunde der traditionellen Musik der Sinti. Sie alle huldigen dem legendären Jazz-Gitarristen Django Reinhardt, der 1910 in einem belgischen Zigeunerwagen zur Welt kam und 1953 bei Paris ebenfalls in einem Wagen starb.

Aber zurück zum Urlaub und den Wohnwagen. „Das ist das größte“, sagt Laubinger. Der 56-jährige Hildesheimer fährt nach Spanien, viele seiner Verwandten und Freunde fahren an die Nord- oder Ostsee oder in den Schwarzwald. Ziemlich deutsch also. „Wir sind Deutsche, wir sind voll integriert“, sagt Laubinger.

Seit mehr als 600 Jahren in Hildesheim

Laubinger lebt an der Münchewiese, nur wenige Minuten entfernt vom Festivalgelände, dem Gut Steuerwald, das 1310 als bischöfliche Burg gebaut wurde – also noch bevor die Sinti nach Hildesheim kamen. Einst standen an der Münchewiese nur Wohnwagen. Seit Mitte der Neunzigerjahre wurden hier im Halbkreis Häuser gebaut, die allesamt von Sinti bewohnt werden, etwa 200. Es ist der Kern der Hildesheimer Sinti-Gemeinde. Aber sie ist noch viel größer. Etwa 2500 leben in der Stadt und im Landkreis. Hildesheims Stadtsprecher Helge Miethe sagt: „Die hiesige Sinti-Gemeinschaft ist ein wichtiger Bestandteil und eine Bereicherung unserer Stadtgesellschaft – wir pflegen mit ihr einen intensiven Austausch und Kontakt.“

An der Münchewiese wohnt auch Kussi Weiss, wenn er nicht gerade durch Jazzclubs tourt. Der 38-Jährige wird am heutigen Sonnabend mit seinem Kussi-Weiss-Trio beim Festival auf der Bühne stehen. „Django ist der König für uns, wir lieben ihn“, sagt er.

Zu Ehren Django Reinhardts

Ein Festival gegen Vorurteile: Zum 15. Mal laden die Hildesheimer Sinti in diesem Jahr zum Django-Reinhardt-Festival ein. In Erinnerung an den Stammvater des sogenannten Gypsy-Jazz, Django Reinhardt (1910–1953), spielen Bands aus Frankreich, den Niederlanden und Deutschland auf Gut Steuerwald in Hildesheim. „Unser Ziel ist, Vorurteile abzubauen“, sagt Organisator Ricardo Laubinger. „Wir wollen freundschaftlich auf die Mehrheitsgesellschaft zugehen.“

Das Romno Swing Quartett hat bereits gestern Abend das Festival eröffnet. Danach kamen die Preisträger des Jazz-Echos, Django Deluxe aus Hamburg, und The Gipsy Fusion Power auf die Bühne.

Am Sonnabend wird das Festival auf Gut Steuerwald mit dem Rehan Syed Ensemble fortgesetzt. Danach tritt das Kussi-Weiss-Trio auf. Kussi Weiss stammt aus Hildesheim und wurde von Django Reinhardts Sohn Babik entdeckt. Den Abend beendet das Lollo Meier Ensemble feat. Paulus Schäfer aus den Niederlanden.

Das Festival findet auf Gut Steuerwald in Hildesheim, Mastbergstraße 19, statt. Eintrittskarten kosten 15 Euro, der Eintritt für unter 18-Jährige ist frei. Beginn ist heute um 19.30 Uhr.


Django Reinhardt Festival 06. & 07. Juli 2012 in Hildesheim Germany
Die ersten Pressestimmen sind da! Eine Vorankündigung des Hildesheimer Festivals finden Sie hier (bitte aufs Bild klicken).

Pressetext: 2011 Hildesheimer Allgemeine Zeitung – 11. Juli 2011

Wenn der rote Gypsy-Mond strahlt

Memorial Django Reinhardt 11. Sinti Musik Festival – Gypsy International 2011
VON ANDREAS KREICHELT

Zwei kleine Mädchen tanzen vor einem Banner mit der Aufschrift „Sag Nein zu Rassismus“.In die laue Sommernacht hinein schallt sanfter Jazz. Über allen wacht ein großes Bild von Django Reinhardt. Genau ihm, dem Erfinder des Gypsy – Swing, ist das Sinti Musik Festival – Gypsy International gewidmet. Und das Wetter spielt auch noch mit. Die 1313 fertig gestellten Mauern der Burg Steuerwald sind in verschiedenen illuminiert. Davor die Bühne, von der aus dem einzigen in Europa entstandenem Jazz-Genre ausgiebig gehuldigt wird. Unbezahlbar ist der Blick auf die gesamte Szene, wenn bei klarem Himmel der Halbmond in der Dämmerung seinen Teil zur Stimmung beiträgt.

Kurzum: Besser könnten die Rahmenbedingungen nicht sein, in dem der Verein Hildesheimer Sinti unter dem Motto „Miteinander statt Gegeneinander- Kulturen verbinden“ seine Kultur und Musik mit seinen Gästen teilen möchte. Hier kommt ein weiterer Faktor hinzu: Die gastfreundliche Art, mit der die größte Sinti-Gemeinde Niedersachsens ihren Besuchern entgegen kommt. Die kommen aus ganz Deutschland angereist. Kein Wunder: „Es gilt als eins der bedeutendsten Festivals dieser Musikrichtung Deutschlands“, erklärt Vereins-Pressesprecher und Festival-Moderator Johannes Schulz. Unglücklich in diesem Jahr ist, dass zwei der insgesamt drei Festivals – das in Hildesheim und das in Koblenz – auf ein und denselben Termin fallen. Ärgerlich für beide – die Szene teilt sich also auf zwei Standorte auf. Das Programm leidet darunter glücklicherweise nicht.

Schon am Freitag gelingt ein überzeugender Spannungsbogen. Erstmals zeigt Anna Debicka, die Königin der prächtigen Röcke mit ihrer Tochter Natalia die Tanzkünste der polnischen und russischen Roma auf einem deutschen Festival. Die feurige Einleitung passt, denn jetzt soll ein musikalisches Feuerwerk gezündet werden. Die erste Rakete lässt das „Premier Swingtet“ aus Berlin steigen. Hier wird sich sowohl bei Liedern und Chansons der 20er und 30er Jahre bis hin zu Interpretationen von Stücken der Comedian Harmonists, Marlene Dietrich und Heinz Rühmann bedient. Absoluter Star ist Gitarrist Ulrich Hoffmeier, bekannt von Max Raabe-Palastorchester.

Es folgt die Formation „Django Deluxe“. Wie der Name uns verrät, wird hier den typische Stil des Großmeisters als Grundlage verwendet und mit Spielarten des heutigen Jazz kombiniert. Seit seinem zwölften Lebensjahr spielt Giovanni Weiß Gitarre. Entsprechend locker und sicher gelingt es ihm mit Kohe Reinhardt an der zweiten Solo-Gitarre, Robert Weiß an der Rhythmus-Gitarre und Jeffrey Weiß am Kontrabass mit zahlreichen Solo-Einlagen zu begeistern. Das Publikum schätzt dies indem nahezu jede Höchstleistung an den Saiten mit Szene-Applaus gewürdigt wird. Und da das Feuer sowieso schon am lodern ist, gießt die Rumba-Flamenco-Formation „Rumbalea“ noch musikalisches Spiritus in die Flammen. Gerade für die jüngeren Besucher – unter 18-Jährige genießen übrigens bei freiem Eintritt – schlägt jetzt die Stunde.

Die Stuhlreihen vor der Bühne weichen einer sich schnell füllenden Tanzfläche: Die aus Spanien angereiste Band versteht es unter anderem mit Cover-Versionen von Carlos Santanas „Maria, Maria“, die feiernde Masse noch stundenlang bei Laune zu halten. „Latscho Dibes“, also Guten Tag, heißt es auch am Sonnabend. Der Geruch der Sinti-Spezialitäten macht Lust auf mehr. Verkaufsschlager ist hier offensichtlich der „Halbe Meter“ Grillfleischspieß, der von dem zuweilen freudig mitsingenden Personal gereicht wird. Das mit Palmen und Sternenzelten geschmückte Festival –Gelände präsentiert sich noch gefüllter als am Vortag. Sogar die Fahrrad-Ausflügler müssen etwas suchen, um noch einen Parkplatz für ihr Transportmittel zu finden. Musikalisch liegt die Messlatte auch am Samstag Hoch.

Für Staunen sorgt das „Gipsy Diamonds Quartett aus Bremerhaven. Hier spielt der Nachwuchs auf. Mit zarten 14 Jahren kommt Rhythmus-Gitarrist Forello Hoffmann um die Ecke, gefolgt vom 17 Jährigem Solo-Gitarristen Gimanto Hoffmann, dem 18 Jährigen Kalo Engelbert an der zweiten Rhythmus-Gitarre und dem 27 Jahren alten Gerry Williams am Bass. Die mögen es am liebsten richtig schön schnell, auch beim Klassiker „Schwarze Augen“ wird den flinken Fingern freien Lauf gelassen. Stilistisch bleibt es ganz im Andenken von Django Reinhardt.

Auch beim Lulu Reinhardt & Rigo Winterstein Quintett, dass mit Gesangseinlagen von Moderatorin „Katjusha Kozubek“ exzellente Verstärkung bekommt. Gekrönt wird der gelungene Abend mit einem Besuch aus Frankreich –das „Sinti Swing Trio“ aus dem Süden Frankreichs bringt abschließend eine eigenständige Interpretation der Musik des hier allgegenwärtigen Vorbilds. Und eins ist klar: Django hätte sich mit Sicherheit sehr gefreut über die Liebenswürdigkeit dieses Festivals. Über das zwei Tage auch ein lachender „Gypsy – Mond“ gewacht hat.